Relativ – Paris, Marseille, Lyon
F O T O S
Alessandro_Albrecht
V I D E O S E Q U E N Z E N
Can Dincer
C A P T I O N S
Max Rumpeltes
I N T R O
Kevin Cool
I N T E R V I E W
Jan Federer
„Relativ – Für mich ein Haufen komplett durchgemischter Leute, die jedoch bei ei- nem Projekt wie Zahnräder ineinander greifen. Es macht extrem viel Spaß zu sehen, wie sie Videos auf die Beine stellen und mit starken Fokus auf abstrakte Ästhetik und zeitgenössischer Kunst, einen Kontrast in der Szene schaffen.“ Kevin
Bevor die Polizei den Platz wegen einer Demonstration sperren wollte, machte sich Can ans Werk um sein Manöver vorzuführen. Der Trick war schnell in der Tasche. Ein dicker Bs Flip über das verwucherte Gap.
Wie kam es zum Namen relativ?
Das war eigentlich sehr random. Ich hab einfach mal eine Instagram Seite erstellt und hatte den Plan meine Skatevideos unter einem Kollektiv zu releasen und da war „relativ“ einer der ersten Namen die mir eingefallen sind.
Wie hat es bei dir mit dem Filmen angefangen?
Erst so richtig wie ich angefangen hab mit Markus und Max skaten zu gehen. Davor hab ich schon länger analog fotografiert.
Hast du vor relativ schon Videos rausgebracht?
Wir haben vor Ewigkeiten ein Video in der Skatearea23 gefilmt und auf Max seinem YouTube Channel veröffentlicht, haha… aber sonst nicht wirklich.
Content gibt es mittlerweile im Überfluss. Ich glaube aber, dass besonders ästhetische und regionale Sachen immer ein Publikum finden. Was waren/sind deine Inspirationen für relativ?
Eine große Inspiration sind die „Alltags- geschichten“ von Elizabeth T. Spira. Ich finde, dass Sie und ihr Kamerateam immer gezeigt haben was alles so auf der Straße abgeht, ob positiv oder negativ. Beim Streetskaten trifft man oft die verschiedensten Leute und ich hab das schon immer gern dokumentiert. Sonst im Skatebereich: French Fred, William Strobeck, Daniel Dent, Ben Chadourne.
„Bitte sich festzuhalten“ ist recht viral gegangen. Warum kam gerade der Clip so gut an?
Ja, voll crazy, ich denke wir haben den YouTube Algorithmus aus Zufall ziemlich gut getroffen und die U-Bahn in Wien hat einfach eine geile Ästhetik. Yung Hurn hat das Video auch repostet und damit natürlich auch nochmal ordentlich Hype gemacht. Das Projekt hat ziemlich spontan und simpel angefangen und bei spontanen Sachen kommt immer was gutes raus. Aus dem kleinen Nightedit ist dann doch recht schnell ein größeres Projekt geworden. Ich denke ohne Corona wäre es auch nie dazugekommen, dass wir uns monatelang in der U-Bahn verschanzen um Skatevideos zu filmen. Im Winter gibt es derzeit leider immer noch keine gescheite Alternative Indoor skaten zu gehen. Somit hatten wir keine andere Wahl, als nach alternativen Spots Ausschau zu halten, um der Winterdepression zu entkommen. Ohne die Hilfe von Alessandro und Markus wär das Projekt nicht zustande gekommen. Wir sind so oft es ging in die U-Bahn skaten gegangen und haben gemeinsam an dem Cut gearbeitet.
Über die gesamte Reise hinweg stürzte sich der Irre mit den teils gefärbten Haaren die härtesten Spots hinunter. Georg aka Schurl, definitiv MVP dieses Trips, hier mit einem makellosen Noseslide im Herzen von Paris.
Der Biersommelier, Slappy Connaisseur und Feinschmecker der Gruppe, Michi Wailzer, hatte uns seine Techniken bei der Zubereitung von französischen Speisen vorgeführt und uns mit stärkenden Mahlzeiten, eine gute Unterlage für schweißtreibende Tricks geliefert. By the way… hier macht er einen Slappy Crooked das gesamte Baguette hinunter.
Ich finde, es gibt gewisse Parallelen zu den alten WHY Videos. Vor allem wenn ich an die Szenen am Südbahnhof mit Frido und Blacky denke. Hast du die WHY Videos mal gesehen?
Hab schon einige gesehen, aber viele davon sind ja auch nicht online glaub ich… Die alten Südbahnhof Stairs waren sicher ein geiler Spot…
Gibt es sonst österreichische Videos die du dir gerne ansiehst?
Ich schau nicht so viele Skatevideos, aber Turtle Productions sind sick.
Strozzi und Markus haben jetzt eigene Parts released. Was ist als nächstes bei relativ geplant?
Letztes Jahr haben wir ja mega viel beim Otto Wagner Pavillon gefilmt und das wär das nächste geplante Video.
Seit kurzem gibt es auch relativ Skateboards. War das eine einmalige Sache, oder kommt da noch mehr?
Es wär cool nochmal Boards zu bedrucken. Ich muss aber sagen, dass ich noch viel mehr Bock hab Kleidung zu machen.
“Ich denke ohne Corona wäre es auch nie dazugekommen, dass wir uns monatelang in der U-Bahn verschanzen um Skatevideos zu filmen“
Zwei Überflieger stürzen sich über die Doppeltreppe am Palais de Tokyo und kommen solide am Boden auf. Der eine links mit einem Bs Bigspin und daneben der WU Student Johannes mit einem Heelflip über die Stufen. Ein schönes Spektakel an solch einem wundervollen Urlaubstag, wow..
Eure Videos haben bis jetzt alle starken Wien Bezug. War Frankreich euer erster gemeinsamer Trip?
Ja, Frankreich war der erste gemeinsame Trip, wir waren in Paris, Marseille und Lyon. Es hat extrem viel Spaß gemacht, deswegen haben wir für dieses Jahr Berlin als Reiseziel geplant.
Mittlerweile wird die VX1000 Kamera, mit der fu filmst, eine Seltenheit. Sie schaffte es über Generationen, der Standard für Skatevideos zu sein. Was fasziniert dich persönlich an der Kamera?
Puh wo fang ich an, Sound, Zoom, Objektiv, Farben. Irgendwie ist die Kamera einfach gemacht fürs Skaten…4:3 framing
Du hast auch schon Musikvideos gemacht und bist dabei der VX treu geblieben. Kannst du dir vorstellen auch mal mit einer anderen Kamera zu filmen bzw. hast es schon probiert?
HD filmen hat auf jeden Fall auch seinen Reiz und Vorteile, mit Kassetten aufnehmen ist natürlich aufwendig und oft mühsam. Wer weiß, vielleicht wünsch ich mir eine Panasonic vom Christkind.
Alessandro, der auch die Fotos zu diesem Artikel gemacht hat, hat am Image/Look von relativ einiges beigetragen. Wie läuft die gemeinsame Arbeit?
Mega gut, Sandro und ich kennen uns auch schon echt lang vom Skaten damals im alten Arne Carlsson Park. Wir waren von Anfang an sehr motiviert zusammen etwas auf die Beine zu stellen und arbeiten recht viel an dem Kollektiv. Sandro macht sehr viel im Bereich Fotografie und Grafik und hat auch die neuen Boards designed. Das Cooperative Design stammt quasi von ihm, zeitweise hilft er auch beim Schneiden.
Bringen sich auch die Anderen in die Agenden ein?
Ja, Max z.B. malt ja mega viel und ist immer motiviert. Ursprünglich hab ich mit Markus und Max begonnen zu filmen. Der Michi hat letztes Jahr Strozzi Shirts drucken lassen und macht auch selber Videos. Pablo macht Musik und Sounddesign und hat extrem viel zum Vibe der Videos beigetragen. Echt cool, dass alle so motiviert sind. Es ist auch nice eine Crew zu haben um Feedback für die Videos einzuholen.
Markus, der Zweitälteste in der relativ Runde, die Maschine in unserer Gruppe, liefert so ziemlich ab, wenn er nur mal möchte. Während der Reise wurde Markus ein wenig paranoid wegen einiger Diebesaktionen, die ihm widerfahren sind. Beispielsweise als ihm auf einer Essensmeile während dem Gehen, die Brieftasche aus der vorderen Hosentasche gezogen wurde. Markus hat’s sofort bemerkt und den Halunken gestellt. Er nahm sich zurück was ihm gehörte. Aja… und im Anschluss daran entstand diese Fotosequenz von einem meisterhaften Nollie Wallride Late Shuvit. Unser Held des Tages.
Zuerst meinte der Anrainer, wir könnten aus dem Fenster direkt hinunter auf den Spot draufhalten. Wir nahmen das Angebot nicht an und entschieden uns von der Straße aus zu filmen. Nach mehreren Versuchen den Trick zu stehen, hieß es wir sollen uns verpissen, das sei alles viel zu laut was wir da aufführen, sonst rufe er die Polizei. So ein verwirrter Typ. Strozzi schmeißt sich mit einem Nollie Wallride die Stufen hinunter, kurz bevor die Polizei eintraf.
Zuerst meinte der Anrainer, wir könnten aus dem Fenster direkt hinunter auf den Spot draufhalten. Wir nahmen das Angebot nicht an und entschieden uns von der Straße aus zu filmen. Nach mehreren Versuchen den Trick zu stehen, hieß es wir sollen uns verpissen, das sei alles viel zu laut was wir da aufführen, sonst rufe er die Polizei. So ein verwirrter Typ. Strozzi schmeißt sich mit einem Nollie Wallride die Stufen hinunter, kurz bevor die Polizei eintraf.