CORNERSTORE VIDEO 

F O T O S
Jan_Federer

T E X T
Muki_Rüstig

GEGEN RECHTS UND FÜR KÄSE

So, Artikel da, wie immer zu spät im Leben. Aber besser spät als nie. In den nächsten Zeilen könnt ihr was wirklich wichtiges lesen und lernen. Finde ich zumindest. Ich bin in Vorarlberg geboren und folgendes Rezept betrifft die Art, wie wir uns ernähren bzw. stärken. Eventuell gibt es auch noch andere Speisen in Vorarlberg. Aber da wir ja in „Vor dem Arlberg “ wohnen, kennen das Rezept hier drüben nicht so viele. Daher haben wir vor einigen Jahren ein Loch durch den Arlberg gegraben, damit wir euch ein bisschen von unserer Esskultur beibringen können.Apropos Esskultur. Essen hat immer was mit Kultur zu tun. Und die politische Kultur in Österreich entwickelt sich in den letzten Jahren erschreckenderweise immer weiter nach rechts. Ich bin kein Freund der konservativen KatholikInnen in der ÖVP und kein Freund unseres Pandabären Faymann, der anstatt im schönen grünen Dschungel im Bundeskanzleramt sitzt. Aber bei aller Liebe:Ist es wirklich nötig, so viele Stimmen einem rechtsextremen Gesindel zu schenken, das eine menschenverachtende Politik vertritt und betreibt und die Gesellschaft spaltet? Viele von denen schrecken nicht einmal zurück vor einer Zusammenarbei mit der braunen Brut. Die „ProtestwählerInnen“, die der Regierung ein „blaues Auge“ verpassen wollten und dem h che und seinen „Oktoberrevolutionären“ politische und wirtschaftliche Kompetenz zutrauen, möchte ich nur an ein plakatives Beispiel unter vielen, an die Hypo, erinnern. Der Schaden bewegt sich voraussichtlich im zweistelligen Milliarden-Bereich, bis zu ca. 18.000.000.000,00 Euro. Wir und unsere Kinder arbeiten gerne viel und natürlich mehr – für so etwas. Danke FPÖ.So genug von den Arschlöchern, hab Hunger. Käspätzle bzw. Käsknöpfle mit Röstzwiebla

800g Spätzle oder griffiges Mehl 10 Freilandeier, schmeckt mit den anderen nicht so gut

A bisserl LeitungswasserA bisserl Salz, aber nicht zu viel, 2x Pfeffer, Käsemischung aus Bergkäs und so viel Rässkäs wie ihr wollts, aber nicht mehr als die Hälfte, wird sonst zu scharf, 5 Zwiebeln ,250g/4= ? Butter zum Einfetten der Auflaufform., 1 Kiste Bier

Also mischen wir das Zeug zusammen.Mehl und Eier in eine Schüssel und a bissel Salz dazu.Dann schlampig durchrühren und immer mehr Wasser dazugeben, bis der Teig zähflüssig wird und gut durch den Spätzlehobel geht. In etwa 1/4 l Wasser muss dazu. Oder nehmt‘s doch nur 250g Wasser, müssts ihr dann halt abwiegen?! Dann Wasser in einem Topf aufstellen und Salz rein. Bis das Wasser kocht Zwiebeln in Ringe schneiden und nicht internetteln.Wenn die Zwiebeln geschnitten sind, die Auflaufform mit der Butter einfetten.Jetzt die Spätzle mit dem Hobel ins kochende Salzwasser reiben.Sobald die Spätzle an der Oberfläche schwimmen, rausnehmen. Schmecken sonst scheiße.Eine Lage Spätzle, eine Lage Käse in die Form. Letzte Schicht muss Käse sein! Während ihr die Spätzle macht, die Zwiebeln mit Mehl bestreuen und in Butter anbraten. Wenn ihr das alles habt, Zwiebeln auf die Spätzle und alles noch ca.10 min. bei 100 Grad in den Ofen bis der Käse schön geschmolzen ist. In der Zwischenzeit Tisch decken. Dann Kässpätzle raus, Bier auf oder auch nicht und Mahlzeit. Ah, und unbedingt Pfeffer drauf. Schmeckt super.

Dazu gibt’s grünen Salat, Kartoffelsalat und manche Kässpätzle-Fraktionen nehmen auch Apfelmus.Das Rezept ist natürlich nur für eine Person, denn es ist der Hammer, die Spätzle am nächsten Tag anzubraten. Das wars.

Skate and die!

Und: Never again!

FRIDO FIEBINGER

Warum „cornerstore“?

Naja, wir verbringen erstaunlich viel Zeit damit uns „Erfrischungsgetränke“ zu beschaffen wenn wir skaten sind. Billa hat sich nicht so cool angehört, deswegen „Cornerstore“. Im Endeffekt ein recht sinnfreier Name.

Fridos Entertainment lauft ja jetzt schon seit ein paar Jahren. Warum doch wieder ein Full-Length Video?

Frido Entertainment ist mehr die Restlverwertung. Die leiwandsten Tricks hab ich aufgehoben bzw. heb ich auch jetzt auf.

Das Video hast du gemeinsam mit Paul und Wahl gefilmt. Wie kam es dazu, dass ihr das Video zu dritt machen wolltet?

Die Idee dazu hat glaub ich der Paul Lab gehabt. Der Grundgedanke war: mehr Filmer = mehr Footage = besseres Video. Wir waren alle drei motiviert die Wiener Skateboard-Szene zu pushen. Das ist schon wichtig, weil wir eine sehr interessante und gute Szene haben, aber die meisten außerhalb von Österreich unbekannt sind.

Hat es das ganze leichter gemacht oder eher komplizierter, weil jeder seine eigene Vorstellung hatte?

Leichter, es hat nie Stress zwischen uns gegeben. Wobei ich sagen muss, das Video ist nach meinen Vorstellung gemacht. Für den Edit war ich zuständig. Die Überlegung war kurz im Raum, dass man es in drei Edits teilt. Dann wäre aber vielleicht ein Konkurenzdenken aufgekommen. Vor allem wollten wir vermeiden, dass es hinterher heißt: Der Paul, Wahl oder ich haben den besten Edit.

Für dich war das Video ja eine doppelte Mission. Filmen und gleichzeitig selber einen Part zusammen bekommen.
Schwieriger Mix?

Schon mühsam, aber mit Anfang 30 kann ich eh nimmer jeden Tag anhacken. Da ist so ein Filmtag hier und da eh gut für den Korpus.

Beim Skaten kannst du ja bekanntlich ganz gut auszucken, während du beim Filmen oft den ganzen Tag die Kamera hältst und im Vergleich erstaunlich ruhig bleibst.

Erstaunlich ruhig… naja was soll ich machen? Den Skater anschreien oder meine Kamera zerfetzen? Außerdem film ich ja gerne. Natürlich ist es spitze wenn der Trick oder die Line first try aufgeht, aber wenn’s länger dauert und nur noch verzweifelt geflucht, geschrien und das Brettl durch die Gegend fliegt – das hat schon was. Ich schau da gerne zu und films ab, weil ich´s von mir nur zu gut kenne. So ist der Patrick Sam Part entstanden. Wobei ich beim Skaten vergleichsmäßig eh zahm geworden bin.

Die Spots sind, was ich mich erinnern kann, alle in Wien.

Ich finde Wien Footage in einem wiener Video einfach am leiwandsten. Früher hab ich viel im Ausland gefilmt. Das taugt mir nicht mehr so. Wenn man aus Amerika nach Wien kommt und ein local Skatevideo schauen will um die Szene und Spots zu sehen und dann sind da lauter Ami-Spots drinnen… Außerdem schauen wiener Spots einfach leiwand aus.

Bei der Premiere ist nicht alles ganz nach Plan gelaufen. Wessen Idee war es, das Video abzuspielen wo noch alle draußen standen?

Die Idee von den Speckschädeln in der Arena. Ein ziemlich vertrottelter Verein dort.

Für dich war das Video in der Endphase sowas wie ein 40-Stunden Job. Ich finde es gut, dass es noch Leute gibt die sich die Arbeit von einem ganzen Video antun, aber ich verstehe auch, dass anhand des massiven Aufwandes von einem solchen Projekt, immer mehr Clips das Internet verstopfen. Werden deiner Meinung Independent Projekte wie Cornerstore rar?

Ja schon, aber es ist halt so. Was willst machen. Wenn ich ehrlich bin hat mir die Zeit schon mehr getaugt wo man sich auf ein Video gefreut hat und dann zum Skateshop gerannt ist ums zu schauen. Aber wir sind halt im Zeitalter des Internetzes. Alles landet irgendwann im Netz. Wobei das „Full-Length Skatevideo“ keineswegs ausstirbt. Vor allem wir Wiener sind da noch ziemlich zurückgeblieben, im positiven Sinne.

Die Entertainment Clips sind voll mit Animationen. Im Video hast du damit zurückgesteckt.. Hast du bewusst darauf verzichtet?

Ja, ich wollte schon eine andere, wenn man so will auch etwas seriösere Schiene fahren. Auch von der Musik her. Es hat auf keinen Fall eine Weiterführung von den Clips sein sollen.

Mit Spoff Ramps habt ihr ja jetzt eure eigene Firma gegründet. Wer ist alles Involviert und wie lauft es bis jetzt?

Wolfgang Enöckl, Mathew Collins, Elias Assmuth und ich sind die Firma. Es lauft ganz gut. Wir haben gerade unseren ersten Auftrag in Baden absolviert. War verdammt viel Arbeit, aber schon cool wenn man einen Park mit seinen Freunden baut. Hätte ich mir vor ein paar Jahren noch nicht einmal im Traum gedacht, dass ich mal quasi in der Baubranche lande. Falls die Aufträge ausbleiben, habe ich ja zum Glück noch meinen Backup-Plan mit „Frido´s Pomade“ hehe.

Hast du jetzt erstmals genug vom Entertainment?

Man kann nie genug vom Entertainment haben.

JOHANNES WAHL

Johannes Wahl macht mit der Kamera bekanntlich nicht viel ehrenamtlich. Für dieses Video dann doch?

Naja, a paar mal hab ich halt draufghalten, aber öfters hätt das meine Leber nicht mitgmacht!

Dir und Mario beim Filmen zusehen ist vergleichbar mit einer schlecht gespielten Beziehungs-Komödie. Dafür dass ihr so schlecht beim Filmen auskommt, habt ihr aber schon einiges gefilmt.

Da Wirnsler mischt sich halt oft gerne ein und ich lass mir gern was sagen, aber manchmal wenn´s dann amal länger dauert, bin ich nur mehr begrenzt belastbar, hehe. Trotz dieser kleinen Schauspielerei, film ich doch gern mit ihm. Er fahrt halt auch sau oarg!

Gegen Ende hat man dich nur mehr selten beim Filmen gesehen.. andere Aufträge oder hattest du erstmals genug davon mit uns Filmen zu gehen?

Ja, ich war mit anderen Video/Film-Projekten beschäftigt und ging dann, wenn mal Zeit war, auch gern selber ohne lästigen Kamera-Equipment skaten.

Gibt es Lieblingsstorys die während dem Filmen passiert sind?

Die Zeit is sehr verwaschen.. aber es is meistens a Hetz gwesen. Bier macht eben sehr gesellig!

Am Ende hast du selber noch einenordentlichen Banger fürs Video hingelegt. Wie kam es dazu?

Es war glaub ich der letzte Tag der „Deadline” und ich war gerade im Swipper Boardslide Training. Muki wollte was in der Nähe von dem Rail probieren, war aber nicht sein Tag. Und so hab ich mir den Fritzl gschnappt und hob mi oweghaut, des woars! Bin aber motiviert noch ein bisschen längere Rails zu machen, für meinen 40iger Part.

Du bist einer der wenigen Filmer in Österreich, die es schaffen mit Skateboarder-filmen noch bezahlte Jobs an Land zu ziehen. Wie lauft es im Moment bei dir?

Meine Selbstständigkeit läuft gut, das liegt aber nicht an den bezahlten Skateboard-gschichtn, sondern an den anderen Video/Film Projekten. Ich bin dankbar für die Abwechslung!

Stehen bei dir weitere Videoprojekte an?

So wie´s aussieht, dreh ich jetzt eine Doku über Immigration Jugendlicher im 10ten Bezirk. Skateboardtechnisch möchte ich erst wieder wirklich was machen, wenn die neue Kamera im Haus ist. Das wird leider erst Mitte Februar sein und dann ist Winter… Werd aber mit´n Renner davor noch einen Alm-Part filmen. Das Ganze wie du schon schön sagtest ehrenamtlich, also fuck u all, haha! Nächstes Jahr steht einiges an. Fix möcht ich einen neuen Skateboardfilm machen/anfangen. Konzeptionell hab ich noch nicht wirklich einen Plan, aber wird scho. Ja, und durch das Erdbeben im Himalaya Gebiet hat sich der Trip für die „Bullen” um ein Jahr verschoben. Sprich nächstes Jahr um die Zeit bin ich in
Tibet.”

An schänen noch – J.

„Das Ganze wie du schon schön sagtest ehrenamtlich, also fuck you all, haha“

PAUL LABADIE

How’s the griptape business?

It’s a rough business…

You’re living in Vienna for about 3 years now. How do you see the scene compared to other citys you have been to?

Yeah it’s been two and a half years, I can’t believe that it’s already been this long. My German is still almost as bad as when I arrived, I feel ashamed … I really enjoy living here for many aspects of the city and the skate scene is one of them. Before Vienna I lived in Barcelona for 5 years and although Barca is probably the greatest city for skating you can’t really talk about a Barcelona skate scene. There are just so many skaters living there, you have different crews, which is cool, but they don’t always mix and you end up never meeting a lot of these people, just a quick hello on the spot and that’s it. Before that I lived in Lyon which is also a really good city for skating but at the time it felt like the business aspect of skateboarding was influencing the scene too much. Here in Vienna you also have different crews, but despite all the things that I had heard before I feel like everybody knows eachother and is interested in what other people are doing. When there is a video premiere everybody shows up. The DIY scene is really strong here and that’s something I really enjoy, people getting together and making things happen.

Are you going to stay in Vienna?

I will probably stay for another couple of years but I don’t think that I will stay here forever. Me and my wife just had a little girl and we would really like her to spend some years in our respective countries : France and Croatia. But at this point it’s almost impossible to say what will happen, we just improvise…

Let´s talk about the Video. Did you and Johannes helped Frido with editing or was it his path?

Frido took care of all the editing, the graphics and he chose the music. It’s his video.

Are you happy with how everything came out in cornerstone?

I’m super stoked with the way it came out. I really like Frido’s raw style of editing. I think that it really reflects the way all these guys skate and the vibe is just so good. I like that he has a very specific way of making videos, not trying to copy anything else.One of my highlights in the video is Mukis 50/50 at the big hubba at Spittelau. It was clear to me that there are not going to be a lot tries happening. I think it was the biggest thing I saw him doing and it was the first time I’ve seen him scared.

I also didn’t think that Muki could ever be scared of a spot, but he handled it like a pro and we went straight to the bar..

For me it was real challenging to not mess up the photo and what i can remember it was real busy for you too?

Ha! Ha! Yeah, it was an intense session! I also knew that there would not be many tries but I didn’t think that he would pull it first try. I would have liked to get a second angle to show the size of this rail/hubba, but sometimes you gotta be happy with what you get. Better one good make than 50 tries and a bad slam… I was right behind him cause I wanted to film the sketchy run up and I could see how much his legs were shaking. I also didn’t think that Muki could ever be scared of a spot, but he handled it like a pro and we went straight to the bar…

What were some memorable things happening while filming for the video for you?

I don’t really have any particular moments in mind but I just really enjoyed the way the whole thing went. We just went skating and things happened. Sometimes we went more mission style for some guys to get a specific trick and it usually worked out good, never any stress. Well, almost never …

You made your living with filming skate-videos for a long time. For how long did it work and how did the whole internet thing changed your work?

I don’t know if you can really call it „making a living“ but I’m happy to be able to say that I „survived“ from making skate videos for a good 10 years. It was my dream since I was a kid to just be out skating everyday and travelling the world with my friends. It couldn’t have been any better. I didn’t really feel a big change with internet but it’s true that there is more work for filmers now with the constant demand for videos. But the pay is still shit and there are many more good filmers nowadays so more competition. It’s almost impossible to make it if you don’t accept to work for big corporate companies and that’s something I don’t really like to do. I feel like what internet changed is that it killed the print media so it made it harder for photographers.